© Helmut Rahner 2015
Helmut Rahner über seine Karriere
Einst war Helmut Rahner der härteste Verteidiger der Liga. Vorm Uerdinger fürchteten sich Riedle, Elber und
Kuntz. Wir sprachen mit ihm über die Tugenden des Vorstoppers, seinen Kirschlikör »Blutgrätsche« und
seine Kandidatur als Bürgermeister.
Hart, härter, Alu! Ex-Club-Star Helmut „Alu“ Rahner, die
menschgewordene Blutgrätsche. Jeder Gegenspieler war
sein Feind, der Ball nicht wirklich sein Freund.
In den 90er Jahren verbreitete sein Name 100 Prozent
Schrecken bei den Kontrahenten. Die „Rahner Blutgrätsche“
gibt’s auch heute noch. Als Kirschwasser mit 42 Prozent
Alkohol.
Ausgeschenkt wird sie in Weingarts (600 Einwohner, 23
Schnapsbrennereien), Rahners Heimatdorf in der Nähe von
Forchheim. Hierher kehrte er nach seiner Karriere (92 Bundesligaspiele für Uerdingen und den FCN) zurück.
Und hier startet er nun seine zweite Karriere – in der Politik. Rahner bewirbt sich für die Wählergemeinschaft
CSU/Bürgerblock in der Gemeinde Kunreuth (1 358 Einwohner, vier Ortsteile) ums Amt des 1.
Bürgermeisters.
Ein Ex-Fußballer in der Politik. Geht das überhaupt? Ja, denn der Rahner von heute ist nicht mehr mit dem
Rahner der aktiven Zeit zu vergleichen. Anzug und Krawatte stehen ihm mittlerweile ebenso gut wie der
Trainingsanzug. Rahner: „Ich will Schwung in die Gemeinde bringen. Vor allem im Tourismus sieht er
Potential.
Sein Kontrahent, Hermann Ulm, ist der Sohn des scheidenden
Amtsinhabers. Um ihn zu übertrumpfen, betreibt Rahner viel
Aufwand: „Ich führe einen amerikanischen Wahlkampf. Am
Valentinstag verteilte er 500 Rosen an die Wählerinnen der
Gemeinde. Außerdem im Sortiment: Schokolade, Prosecco-
Fläschchen und viele große Plakate.
Egal, ob es zum Einzug ins Kunreuther Rathaus reicht oder
nicht – seinen Job beim 1.FC Nürnberg wird er nicht an den
Nagel hängen. Hier arbeitet der ausgebildete Fußball-Lehrer im
Trainerteam der Bundesliga-B-Jugend.
Übrigens nicht nur mit den Verteidigern. Rahner: „Als Spieler
war ich für die Blutgrätschen da. Als Trainer kann ich mehr.“
aus: 11Freunde Artikel vom 05.03.2012